, Amann Thomas

Das sind unsere Vereinsmeister 2014

Das allererste Game des Tages um 09.00 Uhr in der Früh und das letzte um etwa 16.00 Uhr hatten etwas gemeinsam: Es regnete. Dazwischen lagen 109 Games plus 5 Match-Tiebreaks bei idealem Sportwetter und Sonnenschein.

Den Anfang des Finalsonntags machte das letzte Halbfinale, in dem sich Pipo und Berti im ITN6-Bewerb gegenüberstanden. Nach einem Blitzstart mit tollen Schlägen führte Pipo schnell 3:0, verlor aber dann völlig den Faden und musste den 1. Satz mit 3:6 an Berti abgeben. Pipo kämpfte sich zurück und stellte mit 6:2 den Satzgleichstand her. Im ersten Tiebreak des Tages spielten Beide dann noch einmal groß auf - mit dem glücklicheren Ende für Berti.

 

 

Nichts für schwache Nerven war das anschließende Damenfinale, für mich das Match des Tages. Für beide Kontrahentinnen muss es ein aufreibendes Wechselbad der Gefühle gewesen sein. Maria erwischte einen fürchterlichen Start, agierte in der ersten Phase speziell mit ihrer sonst so gefährlichen Vorhand ungewohnt fehlerhaft. So fand sie sich beim Stand von 1:5 30:40 einem Satzball gegenüber, den sie freilich mit einem Winner abwehrte. Vielleicht war es dieser Schlag, der ihr Mut machte. Bei 3:5 musste sie zwar noch einmal zwei weitere Satzbälle abwehren, schaffte aber wirklich die Wende und Valerie musste den ersten Satz noch im Tiebreak verloren geben. Damit schien sie gebrochen, denn nun zog Maria auf 5:2 davon und sah schon wie die sichere Siegerin aus . . . doch Matchball sollte keiner folgen. Denn nun war es Valerie, die Punkt um Punkt aufholte und ihrerseits im Tiebreak den zweiten Satz für sich sicherte. Das Match hätte sich zwei Siegerinnen verdient, aber ein Match-Tiebreak musste nun die Entscheidung bringen. Beide waren von der stechenden Sonne und den anstrengenden Ballwechseln - das Spiel war nicht nur höchst spannend, sondern stand auch auf hohem sportlichen Niveau - gezeichnet, mobilisierten aber noch einmal die letzten Kräfte. Und ein drittes Mal gab es in dieser Partie ein sensationelles Comeback: 6:9 hieß es aus Valeries Sicht, das Match war so gut wie verloren, doch nervenstark wehrte sie nicht nur alle drei Matchbälle ab, sondern verwandelte selbst ihren ersten zum 11:9. Das Spiel wird als das knappste Finale in die Vereinsgeschichte eingehen: 6:7  7:6  11:9

 

Längst war es Mittag geworden und der Magen meldete sich mit Vehemenz. Doch in bester UTC-Tradition bewirtete uns alle das Küchenteam. An dieser Stelle sei allen Köchen, Kellnern und Serviererinnen gedankt, Schnitzel, Pommes und Salat sowie die Kuchen schmeckten wieder der ganzen Tennisfamilie, die in großer Zahl gekommen war. Ein besonderes Festessen war es übrigens für Max, der mit seiner Nadja den ersten "Jahrestag" am Tennisplatz feierte, zumindest waren sie bis zum frühen Nachmittag bei uns . . . 

 

Während wir gemütlich das Mittagessen genossen, schwitzten Berti und Gerold am Centercourt. Beide legten eine offensive Taktik an den Tag, versuchten mit schnellen Aufschlägen und beherzten Netzattacken zum Erfolg zu kommen. Auch dieses Match wogte hin und her, nach Satzgleichstand musste ein Championstiebreak die Entscheidung bringen. Für Berti war es nach vier Sätzen das zweite Tiebreak - und damit wohl eines zu viel. Da nützte es auch nichts mehr, dass er zwischen Halbfinale und Finale an der Bespannungsmaschine gestanden war, um seine "Waffe" neu zu besaiten. Gerold nutzte diesen Vorteil eiskalt aus und entschied das Tiebreak gegen einen sichtlich müden Berti sicher mit 10:3. Beim Kommentieren seines Spieles legte Berti seine Müdigkeit aber rasch wieder ab:-)

 

Am Nebenplatz hatte sich inzwischen ebenso ein spannendes Match entwickelt. Bei den Senioren (etwa 40 bis 50+) standen sich zwei gegensätzliche Tennisspieler gegenüber: Christian spielt ein klassisches, schnelles Tennis mit einer unglaublichen Beinarbeit - und Klaus spielt eben wie Klaus: Tempo rausnehmen, Stopps einbauen, Gegner laufen lassen, unkonventionell schlagen. So gegensätzlich die Spielertypen, so unterschiedlich verliefen auch die Sätze: Auch wenn Christian alle Stopps und Lobs erlief, konterte ihn Klaus immer wieder perfekt aus und holte sich nach hartem Kampf (siehe Klausis hochroten Kopf) den ersten Satz mit 6:3. Und dann spielte nur mehr Christian: Der Aufschlag klappte, die Angriffs- und Passierbälle saßen, Vorhand und Rückhand blieben fast fehlerfrei - das 6:0 war auch in dieser Höhe verdient. Es musste also wieder ein Championstiebreak her. Und da spielte Klaus wieder . . . eben wie Klaus, und zog Christian so den Nerv. Am Ende stand sogar ein 10:1 zu Buche.

 

Da alle Matches hart umkämpft waren, musste das Mixed-Doppel-Finale auf Platz 3 ausweichen. Und auch hier entwickelte sich ein spannendes Spiel. Das einzige Vater-Tochter-Doppel (Lisa mit Mario) holte sich den ersten Satz, Maria mit Markus sicherte sich den zweiten. Damit gipfelte das fünfte Match des Tages im fünften Champions-Tiebreak. Nachdem die Vier lange gleichauf lagen, brachte ein toller Longline-Passierball von Lisa den ersten Matchball, den Lisa & Mario in einem langen Ballwechsel auch zum Sieg verwerteten.

 

Die Freude bei beiden war zu Recht riesengroß. Doch die beiden Turnierleiter Wölli und Christian hatten die ersten dunklen Wolken bei den Schweizer Bergen längst gesehen und so ihr Spiel etwas vorgezogen. In der Neuauflage des letztjährigen Herrenfinales hatte Christian sein vorrangiges Ziel, nämlich ein Game mehr als letztes Jahr zu machen, bereits nach seinem ersten Aufschlaggame erreicht. So konnte er befreit aufspielen und Wölli mit seinem sehr risikofreudigen Spiel fordern. Es gelangen ihm auch wirklich viele wunderschöne Punkte, doch Wölli spielt zurzeit einfach in beeindruckender Form. Bei 6:2 5:3 begann dann der Wind heftiger zu werden, erste Tropfen vertrieben die Fans ins Clubhüsle, bei Einstand wurde der Regen heftiger - doch Wölli und Christian beschlossen weiter zu machen. Zwei gewonnene Punkte für Wölli beendeten das Spiel und Christian gratulierte Wölli bei inzwischen strömendem Regen.

 

Damit war das Turnier im Trockenen und alle Vereinsmeistertitel vergeben. Dass das bisschen Regen die Feierlaune des UTC nicht trüben konnte, muss an dieser Stelle wohl nicht gesagt werden. Der Tag war in allen Belangen schlicht und einfach gelungen, dafür sei allen, die in irgendeiner Weise dazu beigetragen haben, noch einmal herzlich gedankt.

 

Zum Abschluss noch einmal die gesammelten Ergebnisse:

  Damen:    Valerie Geutze - Maria Bitschnau   6:7  7:6  11:9

  ITN6:       Gerold Schmidle - Berti Kalb    6:3  3:6  10:3

  Senioren:  Klaus Galehr - Christian Götsch  6:3   0:6   10:1

  Mixed:      Lisa & Mario Taucher - Maria Bitschnau/Markus Rigo   6:4  4:6  10:7

  Herren:     Wölli Lässer - Christian Klammer   6:2  6:3

 

Massenhaft Fotos von diesem Tag gibt es natürlich online in der Galerie. Viel Spaß!