So fing es an (Auszug aus unserer Vereinschronik)

erster Chronist war übrigens Hans-Werner Klammer



Am Freitag, dem 7. September 1979, trafen sich auf Initiative von Roland Lässer einige Interessenten zu einem Kontaktgespräch betreffs Tennisclub im Gasthaus Hecht in Schlins. Es waren dies folgende Personen: Roland Lässer, Herbert Nigsch, Gerhard Ammann, Konrad Walter, Hans Werner Klammer. Um mehreren Leuten Gelegenheit eines Kontaktes zu geben, wurde ein zweiter Abend beschlossen. Ferner wollte man mit Frau Assunta Rauch eine Vertreterin des weiblichen Geschlechtes ansprechen, um auch den Schlinser Damen diese wunderbare Sportart näher zu bringen.

So kam es nur wenige Tage danach am Dienstag, dem 11. September 1979, zu einem weiteren interessanten Gespräch. An diesem nahmen folgende Schlinser Bürger teil. Roland Lässer, Herbert Nigsch, Conny Walter, Gerhard Ammann, Hans Werner Klammer, Assunta Rauch, Alois Altstätter, Helmut Erne, Bruno Salzmann und Kurt Schuster. Als Vertreter der Gemeinde war Reinhold Begle noch anwesend. Es wurde viel hin und her diskutiert. Schließlich waren alle der Meinung, dass es auch in Schlins bald einen TC geben müsse. Es wurden alle notwendigen Schritte dazu eingeleitet, die gesamte Bevölkerung davon in Kenntnis zu setzen und möglichst viele aktive Befürworter zu finden, um eine Vereinsgründung zu ermöglichen.

Am Dienstag, dem 18. September 1979, wurden die Schlinser Tennisinteressenten zu einem Informationsabend ins Gasthaus Krone eingeladen. Wir vom Gründungskomitee fielen fast von den Sesseln als wir fast 80 Interessenten zählten. Dazu muss noch gesagt werden, die wollten allem Anschein nach auch noch Tennis spielen. Trotz unserer Freude und Überraschung gingen wir an unseren nächsten Schritt. Wo gibt es ein so großes Areal, um drei Plätze unterzubringen? Dabei half uns sehr entgegenkommend die Agrargemeinschaft. Sie boten uns den ehemaligen Fußballplatz in der „Au“ an.

Eifrig wie wir waren, denn wir wollten im Mai 1980 ja spielen, ließen wir gleich Bodenproben machen. Diese fielen überaus günstig für uns aus. In der Zwischenzeit hatte unser Architekt Conny schon fix fertige Pläne gemacht. Doch bewahrheitete sich das Sprichwort „Gott schuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt“ ziemlich schnell. Wir wissen alle, was ein Grünzonenplan ist, was wir aber nicht wussten ist: Unser Tennisplatz lag in einer solchen Grünzone. Dies wurde uns sehr trocken vom Amt der Vorarlberger Landesregierung mitgeteilt. So … Was tuan mir jetzt? 80 Fans und ka Plätz zum Spila!! Doch wie wir heute wissen und sehen gaben einige harte Brocken noch nicht auf.

Der Kampf ging weiter. Es wurde ein neues Grundstück gesucht. Dabei halfen uns sowohl die Gemeinde unter ihrem damaligen Bürgermeister Kalb als auch die uns wohl gesinnte Agrargemeinschaft unter Heribert Hummer. Man bot uns an, neben dem Betrieb von Helmut Hummer ein wunderbares Stück Land zu pachten. Jetzt sind wir froh über alles, denn einen schöneren Grund für einen Tennisplatz gibt es in Schlins nicht. Es gab allerdings noch viele große Brocken aus dem Wege zu räumen, bis wir den Bagger zum Aushub anrollen lassen konnten. Scheinbar lieben uns „Tennisfanatiker“ alle Schlinser, denn auch Helmut Hummer ließ uns bereitwillig über sein Grundstück unsere Zufahrtsstraße errichten.

Und so kam es dann zum 18.8.1980, an dem der große Bagger kam und mit dem Aushub begann. Anschließend begann für viele Mitglieder das große Schuften. Es war sehr erfreulich, dass so viele Mithelfer kamen. Viele Abend- und Samstagstunden wurden geopfert, bis die ersten Schläge getan werden konnten. Die Vereinsleitung dankt an dieser Stelle jeder helfenden Hand.


Und so ging es baulich - in aller Kürze - weiter:

Mit großem Engagement wurde im August 1980 begonnen am heutigen Standort 3 Green-Set-Plätze zu errichten, die bereits wenige Wochen später bespielbar waren. Über einen Zeitraum von fast 10 Jahren waren für die meisten unserer Tennisspieler diese Plätze das Maß aller Dinge.





Als Clubheim diente in den ersten Jahren der berühmt-berüchtigte Baucontainer mit den beiden Bullaugen, dem Gaswassererhitzer, der Bierzeltgarnitur und den legendären Festen - für die Hüslewirte, die damals noch geradezu wettkampfartig ihren Dienst von Montag bis Sonntag schoben, gab es Plus und Knödel von den Gästen als Bewertung. 1984 waren aber die Tage des Containers gezählt: ein echtes Clubheim mit Küche, Clublokal und v. a. auch Duschen musste her. Im Frühjahr wurde dann der Plan mit der Errichtung des "Tennishüsles" in die Tat umgesetzt und so die Basis für viele gemütliche Stunden geschaffen.


Im November 1988 entschloss sich der Vorstand nach reiflicher Überlegung und heftigen Diskussionen auf Plätze in der Teppich-Quarzsand-Ausführung umzusteigen.

Im Juni 1989 wurde den alten Plätzen ein neues "Kleid" verpasst. Diese neue Art von Tennisplätzen vereinte die Vorteile eines Hartplatzes mit denen eines klassischen Sandplatzes: Durch den eingeblasenen Quarzsand konnte man rutschen wie am Centercourt in Paris - viele von uns tun sich bis heute darin noch schwer ;-) - und gleichzeitig geht die Wartung durch den Spieler nahe null - da sind wir inzwischen schon recht brav geworden. Und noch ein Vorteil: Die Plätze sind zu jeder Jahreszeit bespielbar, wenn kein Schnee liegt, kann auch gespielt werden. Diese Tatsache nutzten wir auch weidlich aus und so wurde unser Senioren-Jagdberg-Cup am Beginn der Saison bzw. noch vor Beginn der Saison zur fixen Einrichtung, die die Senioren aus dem ganzen Land nach Schlins brachte, manchmal bei Temperaturen knapp über null!

Diese Plätze wurden über sieben Saisonen intensiv bespielt. Auf Grund wirtschaftlicher Überlegungen - die Entsorgung der Plätze war inzwischen teurer als die Beschaffung -, dem Wunsch vieler nach Sandplätzen und einer soliden finanziellen Situation, entschloss sich der Vorstand zum Bau derselben.

Wie schon bei den vorangegangenen Platzerneuerungen wurde wiederum unter Einsatz vieler freiwilliger Hände von September 1995 bis April 1996 die jetzt zur Verfügung stehende Spielanlage errichtet.



Beim 20-jährigen Jubiläum konnte sich sogar der Präsident des Österreichischen Tennisverbands, Dr. Wolner, von unserer tollen Anlage, v. a. aber vom tollen Klima in unserem Verein überzeugen. Noch heute freut es uns, wenn er uns immer wieder - zuletzt zum 30-jährigen Jubiläum - seine persönlichen Grüße ausrichten lässt.

           

Wenige Jahre später führte der Wahlkampf in Vorarlberg Landesrat Stemer an den Tennisplatz. Wir waren bereits intensiv bei der Planung eines neuen, den modernen Anforderungen entsprechenden Clubheims . . . und auch das Land sollte als Geldgeber wissen, was wir damit anstellen wollten. Tja, und unser neues Clubheim ist ja auch wirklich ein wahres Schmuckstück geworden, in dem sich alle vom ersten Augenblick an wohl fühlten. Kein Wunder, hatten ja auch wieder alle fleißig mitangepackt.


So können wir nach dreißig Jahren Tennisclub in Schlins auf eine Anlage blicken, die uns alle stolz macht, die für viele zu einem kleinen zweiten Zuhause geworden ist, wo man schöne Stunden miteinder verbringt, wo man seine Freunde trifft und seine Familie mitbringt . . . dabei stellt das ja nur die bauliche Kurzchronik dar. Ob sich einmal jemand an die Ereignischronik mit Meisterschaften, Hüsleabenden, Sommernachtsfesten, Fasnatkränzle, Bocciaturnieren, Nacht-3-Athlons, Tenniscamps u. v. a. m. wagt?