, Amann Thomas

Nachlese zum Walgauturnier 2016

Zuallererst ist es wohl angebracht, dass ich mich bei der ganzen Fangemeinde entschuldige: Das Walgauturnier 2016 war vielleicht das erfolgreichste Turnier in unserer an Erfolgen nicht armen Vereinsgeschichte und ich lasse euch mit meinem Bericht geschlagene sieben Wochen warten! Meine Entschuldigung ist ehrlich gemeint, aber immerhin haben wir so die Möglichkeit die Erfolge am Ende des Sommers noch einmal in Erinnerung zu rufen.

Heuer war es der UTC Thüringen, der die Walgauvereine zum Traditionsturnier geladen hatte, und das Team um Obmann Peter Gstach machte seine Sache wirklich gut, Fans und Spieler wurde zwei Wochen lang kulinarisch verwöhnt und Turnierleiterin Simone Purtscher (die Tochter unseres Mitglieds Gegi Purtscher) hatte die Spielerinnen und Spieler jederzeit im Griff - auch zu sehr später Zeit musste manch ein gstandener Hocki ihre Oberhoheit anerkennen.

Die größte Armada – allen, auch den im folgenden Bericht Ungenannten, sei an dieser Stelle für ihr Antreten gedankt und für ihre Erfolge gratuliert – stellte wenig überraschend der UTC Schlins und so fühlten sich unsere Spielerinnen und Spieler oft wie bei einem Heimspiel; die vor allem von Kreini immer wieder angestimmte "Watschen"-Hymne zog den Gegnern dermaßen den Nerv, dass wir sie aus Fairnessgründen nur mehr leise summten - und dennoch war beinahe jeder Schlag ein Treffer:

Im Mixed-B-Bewerb hätte ein absolutes Außenseiter-Doppel fast den Weg ins Endspiel geschafft und damit ein rein Schlinser Finale perfekt gemacht. Das 10:12 im entscheidenden Match-Tiebreak schmerzte die Beiden zwar, aber ich bin immer noch angetan von der Leistung von Mutter und Sohn Valerie und Dominik Geutze. Im Finale stand dennoch eine Schlinser Paarung, die mit dem Siegerdoppel zwar lange mithalten konnte, letztlich aber doch die Segel streichen musste. Aber ganz offensichtlich hat sich hier ein bestens harmonierendes Doppel gefunden, wurden Danilo (Riemer) und Sabine (eigentlich nicht Riemer) bei der Siegerehrung doch kurzerhand von der Turnierleitung verehelicht.

Sabine (in Wahrheit Weber) und Valerie waren dann auch die Hauptprotagonistinnen im – rein Schlinser – Damen-Einzel-Finale, wobei Valerie in einem sehenswerten Spiel mit 6:4 6:4 siegte und sich damit zur Walgaumeisterin 2016 krönte!

Die Schlinser Erfolgsgeschichte hätte im Damendoppel eine Fortsetzung verdient, Ida und Maria lagen nämlich mit ihrer bis dahin besten Leistung im Doppel gegen die favorisierte Paarung auf Finalkurs, ehe sie durch eine Rückenverletzung Marias gestoppt wurden. Vielleicht hätte Maria ja jemand anderen kurieren können, aber wie tapet man sich selbst am Rücken? Da blieb nur ein trauriges w.o.

Werfen wir nun einen Blick auf die Herrenbewerbe: Mit dem ewig jungen Wölli in der allgemeinen Klasse und mit Christian bei den Senioren stellten wir in beiden Einzelbewerben die Nummer 1 und beide sollten im gesamten Verlauf des Turniers unter Beweis stellen, dass die Setzung absolut gerechtfertigt war. Erst die Finalgegner konnten unsere zwei Favoriten in ernste Bedrängnis bringen: Wölli kämpfte in drei harten Sätzen, die ihn fast an den Rand einer Niederlage gebracht hätten, ehe er den Turniersieg einfuhr. Auch Christian schrammte knapp an einer Niederlage vorbei, ehe er immer besser in Fahrt kam. Just zu diesem Zeitpunkt überknöchelte sein Gegner, dessen Gegenwehr von da an einfach zu wenig war.

Dabei wollen wir nicht vergessen, dass mit Christoph „Dörni“ Dorn ein weiterer Schlinser in einem Einzel-Finale stand. Mit der letzten Nachtschicht in den Knochen und der kommenden im Kopf fand er allerdings nicht die Kraft und die Konzentration, um in einem trotzdem spannenden Spiel die Oberhand zu behalten.

Nach den Triumphen im Einzel konnte ja wohl im Doppel nichts mehr schief gehen. Die beiden Einzelsieger würden uns nie enttäuschen, sind Christian und Wölli doch auch ein gutes, eingespieltes Doppel. Und so summten wir bei und vor jedem Punktgewinn vergnügt unsere "Watschen"-Hymne und konnten siegesgewiss nur milde über den Nüziger Island-hu-hu-hu-Klau lächeln ... auch wenn es Wölli und Christian spannend machten, sehr spannend, zu spannend: nach fünf vergebenen Matchbällen mussten sie doch glatt dem Nüziger Doppel im Match-Tiebreak den Vortritt lassen. Das war eine Watschen. ;-)

Allerdings konnten wir das Bild zum Abschluss wieder zurechtrücken: ich glaube kaum (aber ich muss gestehen, es handelt sich hierbei um eine reine Vermutung), dass jemals ein Verein die Mannschaftswertung mit einem so großen Vorsprung gewinnen konnte wie wir in diesem Jahr. Es hätte also alles so perfekt sein können, wenn wir da nicht in einer der wichtigsten und traditionsreichsten Entscheidungen, in der wir seit Jahren erfolgsverwöhnt sind, noch eine letzte schallende Watschen hinnehmen hätten müssen: Ausnahmsweise nämlich ging der Titel "Hocki des Turniers" nicht an Schlins, sondern verdientermaßen an einen Ludescher (immerhin mit Schlinser Mitgliedschaft): Meyer Chrisi stellt sich damit in eine Reihe mit UTC-Größen wie Walter Ganahl, Franz oder auch Doris.

Das war es also, das Walgauturnier 2016, nächstes Jahr wird uns das Turnier erstmals zum UTC Bürs führen, wo wir Schlinser nur auf ähnlich schöne Spiele und Erfolge hoffen können.  

Ich hoffe, ich habe euch nicht zu viel versprochen, mir jedenfalls haben die Erinnerungen an die zwei Wochen zum Sommerbeginn beim Schreiben wieder so richtig Spaß gemacht!    

 

P. S.: Bilder und alle Ergebnisse könnt ihr am einfachsten über die Homepage des UTC Thüringen oder direkt auf tennisturnier.at finden.