, Amann Thomas

Lieber Gerry!

Gedanken zu einem tollen Tennisspieler und wunderbaren Menschen

Lieber Gerry, 

am Mittwochmorgen haben wir die Nachricht bekommen, dass du am Vorabend verstorben bist. Dein Körper hatte den unfairen Kampf gegen die Krankheit verloren. Dank deines Kämpferherzen und des unbedingten Willens deine Jungs heranwachsen zu sehen hattest du trotz aller Leiden und Rückschläge nie die Hoffnung und den Kampf aufgegeben.

Und so war es für mich und die ganze Tennisfamilie auch eine ehrlich empfundene Freude, als du noch Anfang Juli zum letzten Mannschaftsmeisterschaftsspiel der Herren gut gelaunt und voller Zuversicht zum Tennisplatz gekommen bist, um deinem Fabio beim Spielen zuzusehen. Mag ihn auch jeder Fehler ausgerechnet vor deinen Augen besonders geärgert haben, so konnten wir bei dir nur die Freude und den Stolz des liebenden Vaters sehen. Es sind ja auch große Fußstapfen, in die Fabio und Raffi treten wollen. Lass ihnen Zeit, sie haben die besten Anlagen. Du selber hast ja auch klein angefangen: Roland und Marianne haben dich von Kindesbeinen an mit zum Tennisplatz gebracht, deinen blonden Wuschelkopf haben alle im Null-Meter-Training schon bewundert, und gemeinsam mit Kerstin und Stefan bildetest du meine beste Trainingsgruppe und erfolgreichste Jugendmannschaft.

Dass du dann für lange Jahre zur unverzichtbaren Stütze der Herrenmannschaft wurdest, war nur logisch. Deine Emotionen und dein Aufschlag sind unvergesslich. Für mich war es immer besonders fein, wenn ich mit meinem Ex-Schützling als Tom & Jerry im Doppel antreten durfte. Dass wir gemeinsam sogar die Walgaumeisterschaften im Finale gegen Franz und Wölli gewonnen haben - wobei mein Anteil eher gering war -, freut mich immer noch. Doch du hast Tennis nicht nur gespielt, sondern mit dem Verein mitgelebt, bei jedem Fest deine ansteckende Partylaune verbreitet und dich immer auch um den Verein gekümmert, hast überall mitgearbeitet und dein Fachwissen und deine Muskelkraft eingesetzt, wo es nötig war. Ich erinnere mich zum Beispiel an deine Schremmarbeiten beim Hüsle-Umbau oder wie du die Masten hochgeklettert bist, um das Flutlicht einzustellen.

 

Dabei wurde dir immer mehr die Jugendarbeit ein Herzensanliegen, so hast du noch einmal in der Herrenmannschaft gespielt, um den Jungen als Teamleader zu dienen und noch in diesem Frühjahr wolltest du mit Ida und Peter den Tennislehrerkurs in Innsbruck absolvieren.

 

 

Auch wenn du in den letzten Monaten den Kontakt zu den Menschen gescheut haben magst, wird es dich sicher freuen zu wissen, dass sich am besagten Samstag ausnahmslos alle gefreut hatten, dich am Tennisplatz zu sehen und zu erleben. Nachdem du gegangen warst, wollte jeder eine Geschichte erzählen, die ihn mit dir verbindet. Du hattest uns mit deiner Zuversicht angesteckt. Heute sind wir nur traurig, weil wir dich verloren haben.  

 

 

 

 

Liebe Conny mit Fabio und Raffi,

     liebe Marianne und lieber Roland,

          lieber Wölli mit Familie, 

wir können nicht ermessen, wie schwer es für euch sein muss, in Gerry einen so wertvollen und wunderbaren Menschen zu verlieren. Uns ist bewusst, dass unsere Worte nichts gegen diese tiefe Trauer ausrichten können, aber wir hoffen trotzdem, dass es für euch ein kleiner Trost ist, dass wir euch versprechen können, dass wir euren Gerry immer mit seiner ganzen Kraft und Vitalität, mit seiner positiven Energie und seinem Einsatz in Erinnerung behalten werden. Nicht nur ich, viele von uns haben so manche Geschichte mit ihm erlebt und wir werden diese Geschichten immer wieder erzählen. Wir alle werden Gerry schmerzlich vermissen, aber nie vergessen.

 

 

Gerry Lässer

23. Nov. 1977  -  27. Juli 2021