Vereinsmeisterschaften 2018
Der Herbst steht traditionell im Zeichen der Vereinsmeisterschaften, so auch in diesem Jahr. Der September brachte spannende Spiele, teils sehr knappe Ergebnisse, letztlich aber mit wenigen Überraschungen. So standen dann am Finaltag, am 6. Oktober, die üblichen Verdächtigen auf dem Platz.
Um 10.00 Uhr am Vormittag läuteten die Damen den Reigen der Endspiele ein. Auf Platz eins sah sich Titelverteidigerin Sabine einer Herausfordererin gegenüber, die ihre bekannten Tugenden, Laufstärke und Kämpfertum, voll ausspielte: Claudia rannte und kämpfte, Sabine musste voll dagegenhalten, letztlich aber konnte sie mit 6:2 6:1 als verdiente Siegerin vom Platz gehen.
Am Nebenplatz zeigte Silke im Finale der Seniorinnen – im Sport zählt man schon in jugendlichen Jahren zu den Senioren , wie ich aus eigener Erfahrung seit nunmehr 20 Jahren weiß – , dass sie in diesem Jahr viel dazugelernt hat. Freilich stand ihr mit Valerie eine übermächtige Gegnerin gegenüber, die sich den Titel in souveräner Manier holte.
Der Vormittag sollte eigentlich den Damen vorbehalten sein, aber der Turnierleitung war klar, dass die Partie zwischen Martin und Werner lange, sehr lange gehen kann. Und die beiden enttäuschten die Terminplaner nicht. Sie legten ihr Spiel nicht auf Druck und Power an, sondern vielmahr auf Rennen, Bringen, Kämpfen. So entwickelte sich ein spannendes Finale um den Herren Senioren-Titel. Trotz einer 5:3-Führung musste Martin den ersten Satz noch abgeben und fand dann lange nicht mehr ins Spiel. Seine Aufholjagd im zweiten Satz war aber sehenswert und brachte selbst Werner ins Schwitzen. Wer weiß, hätte er den zweiten Satz nach zweieinhalb Stunden nicht doch noch ins Trockene gebracht, vielleicht würden sie jetzt noch rennen, bringen, kämpfen.
Zwölf Uhr mittags, high noon. Auf Platz eins ging das erwartete Endspiel der Herren über die Bühne: Wölli gegen irgendjemanden. Same procedure as every year? Nicht mit Christian! Christian spielte eines seiner besten Spiele überhaupt, sein erster und zweiter Aufschlag kam schnell und präzise, der Rückhand Slice blieb tief, die Vorhand – cross oder inside-out – schnell und hart. Mag sein, dass in Wöllis Knochen noch zu sehr Cordula Grün steckte, er fand an diesem Tag jedenfalls kein geeignetes Rezept, um Christian zu schlagen. Dieser schwächelte erst im letzten Aufschlaggame, als ihm wohl zum ersten Mal so richtig bewusst wurde, dass ihm der Überraschungscoup gelingen könnte: Die sechs, sieben, vielleicht waren es sogar zehn Breakbälle, konnte Wölli aber nicht nutzen, und so verwertete Christian seinen zweiten Matchball zum 6:4 6:2.
Als Christian schon seinen Meistertitel feiern konnte, kämpften Dominik Geutze und Florian „Kevin“ Bär noch verbissen um den Titel des B-Siegers. Florian hatte sich den ersten Satz gesichert und führte auch im zweiten Satz scheinbar sicher, als ihn langsam die Kräfte zu verlassen schienen. Dominik nutzte seine Chance und kam wieder näher, gefährlich nahe. Er spielte wieder mutiger, traute sich die Vorhand durchzuziehen und verzichtete auf den Slice. Im letzten Game jedoch setzte sich die Routine gegen die Jugend durch und unser neues Mitglied, die steirische Eiche, konnte zum Einstand gleich einen Titel einheimsen.
Damit waren alle Einzeltitel vergeben und es folgten noch die beiden Doppelbewerbe – Bei den Damen gab es leider zu wenige Nennungen, was ich nach Nennungsschluss kaum glauben konnte. Wollt ihr kein Doppel spielen, meine Damen? –. Im Herrendoppel hatten sich Simon und Franz vorgenommen, die Titelverteidiger zu stürzen. Die Siegerfotos waren am Vorabend bereits geschossen und beschriftet worden, allein Töbi und Philipp wussten nichts von ihrer geplanten Entthronung und so kam es, wie es kommen musste: Franz und Simon gratulierten den Kontrahenten zur erfolgreichen Titelverteidigung.
Ausgeglichener gestaltete sich das letzte Spiel der Vereinsmeisterschaften und so wechselten die Mixed-Finalisten noch vor dem Ende des ersten Satz auf Platz eins. Nach anfänglichen Break-Orgien kamen die Aufschläger immer besser ins Spiel, auch am Netz sahen die Fans schöne Volleys und tolle Reaktionen. Kurz vor vier Uhr verwerteten Ida und Daniel ihren dritten Matchball gegen Maria und Martin (bezeichnenderweise hatten sie bei eigenem Aufschlag ihre Chance nicht genutzt) zum 7:5 6:3-Finalsieg.
An dieser Stelle sei den Fans ein besonderes Lob ausgesprochen, erstens für das zahlreiche Erscheinen während der Spiele (nicht nur am Finaltag) und zweitens für das Verbleiben am Tennisplatz zur Siegerehrung (trotz Fußballspiels, das ging aber ohnehin 0:3 verloren;-). Einen wesentlichen Faktor zum Gelingen des Finalwochenendes lieferte unsere dritte 35+ Herrenmannschaft. Nein, nicht am Platz, da war Martin der einzige, der die Fahnen im Doppel hoch hielt, da Gerold als letzter Verbliebener im Einzelbewerb im Halbfinale des B-Bewerbs die Segel streichen hatte müssen. Er wurde ja auch als Grillchef viel nötiger gebraucht. Denn die Mannen rund um Markus verwöhnten den UTC das ganze lange Wochenende bestens mit Speis und Trank: glückliche halbe Hühner, Fische aus heimischen Gewässern und Pommes aus Gerolds Kühltruhe ließ sich keiner entgehen. Simon und Bernd hatten für das perfekte, angenehm beheizte Ambiente gesorgt und servierten um die Wette, Martin mixte nicht nur bei der Oldies-Night am Donnerrstag und beim Oktoberfest am Freitag seine – für manche enorm gefährlichen – Cocktails, DJ Röbi sorgte für den pefekten Sound bei den nächtlichen Parties und bei der Siegerehrung, die dieses Mal nicht der Sportwart, sondern der Partychef Markus vornahm.
Ach ja, die letzten zu vergebenden Titel gingen übrigens an Ida, die damit Doris’ Vorjahrestitel in bester Familientradition nach Hause brachte, und Walter Ganahl – sie erhielten die hohe Auszeichnung für den „Hocki des Wochenendes".
Eine Anmerkung zum Schluss sei mir noch gestattet: Sollte jemand bis heute Cordula Grün noch nicht kennen gelernt haben, darf ich ihn einerseits beruhigen, dass er nichts versäumt hat, und andererseits kann ich ihm vergewissern, dass er sie nie mehr hören wird, da Wölli sich dank seiner Finalniederlage nie mehr dieses Leid wünschen darf.
P. S.: Über 200 Fotos sind in der Galerie online